Der Gitarrensaiten-Guide für Westerngitarre, Konzertgitarre, E-Gitarre & Bass von Gitarrensaiten.de

Der Gitarrensaiten-Guide

Auf Gitarrensaiten.de findest heraus, welche Gitarrensaiten genau zu dir und deinem Instrument passen.

Autoren: Uli, Tom

Ob Holztyp, Pickups oder Bauweise: der Sound einer Gitarre hängt von zahlreichen Faktoren ab. Korpus und Saiten wirken stets bei der Klangerzeugung zusammen.

Die Hauptverantwortung für die eigentliche Tonerzeugung tragen aber deine Finger sowie die Gitarrensaiten. Dennoch machen sich viele Gitarristen und Bassisten zu wenig Gedanken über die Qualität der Saiten, welche sie auf den Korpus aufziehen. 

Wer sich nach einiger Zeit seine Gitarre einmal näher anschaut, dem fallen oftmals ausgeleierte, tote oder rostige Saiten auf, denen kaum noch ein klarer Ton entlockt werden kann. Dann spätestens ist es an der Zeit, die Qualität, den Klang und die Bespielbarkeit deines Instruments mit nur wenigen Handgriffen entscheidend zu verbessern.

Es ist an der Zeit, neue Gitarrensaiten auf deine Gitarre aufzuziehen. Grund genug, sich an die wichtigsten Faustregeln zu erinnern, die du beim Kauf von Gitarrensaiten unbedingt beachten solltest.

Welches Instrument spielst Du?

Welche Bedeutung haben Gitarrensaiten?

Gitarren gehören zu den Saiteninstrumenten. Sie haben in den meisten Fällen 6 bis 12 Saiten. Die Spannung, das Material und die Dicke einer einzelnen Gitarrensaite entscheiden über den Grundton des Instruments. Je höher die Spannung und je geringer der Saiten-Durchmesser, desto höher ist ihr Ton. Folglich erzeugen stärkere Saiten tiefere Töne und umgekehrt.

Jazzgitarre
Jazzgitarre

Um einen guten Eindruck von der Qualität der Gitarrensaiten zu bekommen ist es sinnvoll, sie sehr genau in Augenschein zu nehmen. So haben Gitarrensaiten einen flexiblen Kern, der in der Fachsprache Seele genannt wird. Besagter Kern ist mit veredelten Drähten umwickelt. Auf diese Weise erhält die Gitarrensaite die vom Hersteller gewünschte Dicke und Flexibilität.

Üblicherweise sind vor allem die drei tiefen Bass-Saiten mit Draht umwickelt und dadurch auch erheblich dicker. Diese typischen Umwickelungen gibt es bei Nylonsaiten, Carbonsaiten und Stahlsaiten. Bei Westerngitarren und Bässen ist sogar die vierte –  die G-Saite – umwickelt.

Wann sollte ich meine Gitarrensaiten wechseln?

Gitarrensaiten
sichtlich abgenutzte Saiten

Die Haltbarkeit von Gitarrensaiten hängt maßgeblich vom Hautpartikel-Abrieb sowie dem Schweiß ab, der durch das Spielen auf den Saiten landet, ferner auch von der Luftfeuchtigkeit. Nicht zuletzt wirkt sich die beim Spielen auftretende, mechanische Krafteinwirkung  auf die Saiten und damit auf deren Abnutzungsgrad aus. Je nach Intensität und Nutzung können einige Saiten bereits nach wenigen Stunden an Klangqualität einbüßen. Andere Saitentypen dagegen halten über Monate.

Manche besonders hochwertige Gitarrensaiten besitzen aus Haltbarkeitsgründen eine zusätzliche Beschichtung, die besser gegen Oxidation und Hautablagerungen geschützt sind und so die Lebensdauer der Saite verlängern.

Verlieren deine Gitarrensaiten an Lebendigkeit und Klang, ist es Zeit, die Saiten zu wechseln.

Wann müssen Gitarrensaiten gewechselt werden? Bei einer intensiven täglichen Spielweise solltest du nach spätestens zwei Wochen die Gitarrensaiten wechseln. Einige Profis ziehen vor jedem Konzert nagelneue Gitarrensaiten auf ihr Instrument auf. Wer nur gelegentlich spielt, der kann sich mit dem Saitenwechsel ein bis zwei Monate Zeit lassen.

Wie du die richtigen Gitarrensaiten findest

Achte beim Kauf der Gitarrensaiten auf die Angabe der Saitenstärke, eine ordentliche Qualität und eine tadellose Verarbeitung.

Wenn du deine Gitarre mit neuen Saiten versehen möchtest, solltest du dir diejenigen raussuchen, die exakt deinem Klanggefühl entsprechen. Hier macht es einen Unterschied, ob du auf einer akustischen Gitarre, einer Konzertgitarre, einer Westerngitarre oder einer E-Gitarre spielst. Für letztere benötigst du Gitarrensaiten aus Stahl, die speziell auf das Spielen mit Tonabnehmern abgestimmt wurden. Im Vergleich zu Nylonsaiten klingen Stahlsaiten erst einmal viel leiser. Ihre Schwingungen werden beim Spielen über den Tonabnehmer abgenommen, danach elektrisch verstärkt und werden zum Schluss als prägnanter Klang von Lautsprechern in den Raum geworfen. Die richtigen Gitarrensaiten müssen also immer genau zu dem deinem Gitarren-Typ passen.

ACHTUNG: Auf eine Konzertgitarre darfst du niemals Stahlsaiten aufziehen. Du würdest damit das Instrument zerstören.

Welche Gitarrensaiten passen zu welcher Gitarre?

Für die Klassik-Gitarre eignen sich Gitarrensaiten aus Nylon, Carbon oder Naturdarm. Eher seltener wird dafür Seide verwendet. Die klassischen Darmsaiten bestanden einst aus Tierdarm. Sie waren nicht stimmstabil, rissen schnell und sind deshalb heute vom Markt verschwunden.

Konzertgitarre Steg schmal
Brücke einer Konzertgitarre

Die Western-Gitarre benötigt Stahlsaiten, die einen helleren und lauteren Klang erzeugen, als einfache Stahlsaiten der E-Gitarre. Die Metalllegierungen der umwickelten Saiten sind darauf abgestimmt, die klanglichen Eigenschaften der Westerngitarre besonders gut zur Geltung zu bringen. Bedingt eigenen sich diese Saiten auch für Western-Gitarren, die ähnlich wie E-Gitarren mit elektromagnetischen Tonabnehmern bestückt sind. Elektrisch erfasst wird aber lediglich der Stahlkern dieser Saiten.

Steg 2
Brücke einer Westerngitarre

Die E- oder elektrische Gitarre benötigt besondere Gitarrensaiten. Hier verstärkt ein elektromagnetischer Tonabnehmer den durch Schwingung erzeugten, leisen Ton der metallenen Saite. Diese Metallsaiten bestehen aus Stahl oder Nickel-Legierungen mit besonderen, magnetischen Eigenschaften.

Steg Les Paul
Brücke einer E-Gitarre

Die Bass-Gitarre wurde Anfang der 50er Jahre von Leo Fender entwickelt. Mit dem Ziel der Entwicklung einer handlichen und präzise spielbaren Alternative zum klobigen Bassinstrument wurde quasi eine große E-Gitarre gebaut. Die wurde mit den damals schon üblichen Stahlsaiten des klassischen Kontrabass versehen. Bass-Saiten bestehen aus denselben Materialien wie  E-Gitarren-Saiten, nur wird der Stahlkern aller Bass-Gitarre-Saiten mit mehreren Schichten Draht umwickelt, um so einen klaren, vollen und tiefen Ton zu erzeugen.

Bass Brücke
Brücke einer Bass-Gitarre

Der Saitenkern unter der Lupe

Zu Beginn der 70er Jahre setzte sich bei den Stahlsaiten vermehrt ein sechseckiger Kern durch. Diese Weiterentwicklung ließ sich preisgünstiger als die alten Saiten mit rundem Kern produzieren.  Darüber hinaus halten viele Experten den Klang der Sechseck-Kern-Saiten für etwas brillanter und knackiger.

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Vergleich runder und sechseckiger Saitenkern

Bei Saiten mit rundem Kern liegt die jeweilige Umwicklung enger an. Dies drückt die innerhalb der Saite befindliche Luftschicht nach unten. Daher ist der  Herstellungsprozess einer Rundkern-Saite aufwändiger, denn die Umwicklung muss sehr eng anliegen.  Der Klang erscheint dadurch runder und definierter. Dies mag einer der Gründe sein, warum einige Hersteller heute wieder Saiten mit rundem Kern anbieten. Grundsätzlich sollte sich ein Gitarrenspieler bewusst zwischen einer Saite mit einem runden oder einem sechseckigen Kern entscheiden und am besten vor dem Kauf beide kurz Probe spielen. Insbesondere Fans des 60er Jahre-Sounds sollten auf dieses Merkmal achten.

Coated Strings – beschichtete Saiten

Eine Besonderheit bilden speziell beschichtete Saiten namens „Coated Strings“. Die finden sich hauptsächlich bei E-Gitarren, Westerngitarren und Bass-Gitarren. Coated Strings werden zum Schutz vor Korrosion, Schmutz und Hautpartikel, die sich gerne zwischen den Drahtwindungen absetzen, hauchdünn mit Kunststoffen ummantelt. Dank der Beschichtung halten Coated Strings länger als herkömmliche Saiten – vorausgesetzt natürlich, sie reißen nicht vorzeitig.

Für Gitarren, die nur hin und wieder gespielt werden, sind Coated Strings folglich besonders vorteilhaft. Manche bemängeln allerdings ein durch die Beschichtung verursachtes, etwas ungewohntes Spielgefühl.

Welche Saitenstärke ist die richtige?

Die Stärke der Gitarrensaiten hat unmittelbaren Einfluss auf den Spielgefühl und auf den Klang.

Mit Saitenstärke ist die Dicke einer Gitarrensaite gemeint. Im Englischen nennt man sie tension oder gauge. Bei den Stahlsaiten geben die Hersteller die Stärke in Zoll oder Inch an. Befindet sich auf der Verpackung der Gitarrensaite die Aufschrift .010, entspricht dies also 0,10 Inch bei der höchsten Saite. Einem Inch entsprechen 2,54 Zentimeter. Eine 0,10 Inch-Saite ist also in etwa  0,25 mm dick.

Eine derartige präzise Angabe der Saitenstärke ist bei Nylonsaiten für Akustik und Konzertgitarren zwar möglich, aber nicht gebräuchlich. Daher versehen die Hersteller Nylonsaiten gerne mit den Begriffen Low oder High Tension.

Bei der Angabe der Saitenstärken wird zwischen minimalen, maximalen und normalen Richtwerten unterschieden. Die Saitenstärke der hohen E-Saite bei der E-Gitarre kommt beispielsweise auf einen minimalen Richtwert von .008 und auf einen maximalen Richtwert von .012. Bei der Akustikgitarre beträgt der maximale Richtwert der E-Saite .014.

Es dürfte klar sein, dass die Saitenstärke bei Bass-Gitarren wesentlich höher ist als bei Gitarren. Mit einer Dicke von .045 bei der D-Saite ist sogar die höchste Saite eines Basses oft dicker als die tiefste Saite einer E-Gitarre.

Bei der Angabe der Saitenstärken eines gesamten Saitensatzes wird stets die jeweils höchste Saite angegeben, zum Beispiel .010 bei einem .010er – Satz Gitarrensaiten. Dieses Prinzip der Saitenstärkung-Nennung des höchsten Tons gilt auch für Bass-Saiten.

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Profitipps: Wie sich die Saitenstärke auf die Gitarre auswirken kann

 Am besten probierst du erst einmal möglichst viele, unterschiedliche Saitenstärken aus. So kannst du herausbekommen, welche die richtige für dich ist.

Die Saitenstärke kann sich direkt auf die Spielbarkeit auswirken, so dass im Idealfall ein möglichst geringer Kraftaufwand beim Spielen notwendig ist. Bestimmte Spieltechniken lassen sich am besten auf dünneren Saiten umsetzten, wie zum Beispiel das Ziehen der Gitarrensaiten, also das sogenannte Bending um mehrere Halbtöne.

Eine sehr leichte Spielbarkeit kann sich auch negativ auf die Gitarrensaiten auswirken, wenn zum Beispiel bei der Akkordbegleitung die Finger waagerecht auf den Saiten liegen. Drücken die Finger zu stark auf die Gitarrensaiten können diese etwas verstimmt klingen. Gerade bei dem Werkzeug von Heavy Metal-Gitarristen, das um einen oder mehrere Töne nach unten gestimmt ist, tritt dieser Effekt recht häufig auf.

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Welches ist die richtige Saitenstärke für mich?

Eine höhere Saitenstärke erzeugt ein voluminöses, volles und lang anhaltendes Klangbild. Zudem haben die dickeren Saiten den großen Vorteil, ihre Stimmung nicht so schnell zu verlieren und auch nicht so schnell zu reißen. Aber entscheidend dafür sind deine Spieltechnik und dein Feeling für das Instrument. Einige Gitarristen wie Stevie Ray Vaughan ziehen sehr dicke Saiten auf, während andere, wie Eddie Van Halen eine sehr leichte Saitenstärke bevorzugen. Die für dich richtige Saitenstärke ist also letztlich eine Frage deines persönlichen Geschmacks.

Wo kann ich Gitarrensaiten kaufen?

Firebird mit Saiten
die passenden Gitarrensaiten finden

Gerade für Gitarristen, die keinen gut sortierten Fachhändler in der Nähe haben, bieten wir online eine einfache und bequeme Möglichkeit, garantiert die Gitarrensaiten zu finden, welche exakt zum bevorzugten Spielstil passen. In unserem Portfolio findest du passende Saiten gefertigt aus den besten Materialien und in jeder gewünschten Saitenstärke, egal ob für Klassikgitarre, Westerngitarre, E-Gitarre oder Bass.

Falls du nicht weißt, welches die richtigen Gitarrensaiten für dich sind, wirf einen Blick auf unseren umfassenden Ratgeber. Schritt für Schritt erklären wir dort, worauf du beim Kauf achten musst. Zudem erfährst du dort, wie du deine Gitarrensaiten richtig pflegst, damit sie möglichst lange halten und auch wann ein Saitenwechsel  unvermeidbar ist.

Schritt für Schritt: Wie sollte ich Gitarrensaiten aufziehen?

Es ist ein spannender Moment für jeden Einsteiger wenn er endlich seinen ersten Satz neuer Gitarrensaiten in seinen Händen hält. Denn jetzt ist der Augenblick gekommen, neue Saiten aufzuziehen (auf die Gitarre natürlich).

Als erstes solltest du den Namen jeder einzelnen Saite auswändig lernen. Bei den Gitarrensaiten kommt es auf die Reihenfolge an. Wir starten ganz oben mit der tiefen E-Saite. Danach folgen die benachbarte A-Saite, dann die D-Saite, die G-Saite, die H-Saite und zuletzt die hohe E-Saite.

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Stimmgabel vs. Stimmgerät

Am besten mithilfe eines Stimmgeräts stimmst du dann jede einzelne Gitarrensaite. Solche Geräte gibt es abgestimmt auf die Bedürfnisse von elektrisch verstärkten Gitarren und akustischen Gitarren. Eine gute Übung für das eigene Gehör ist das Stimmen ohne Stimmgerät. Den Grundton „A“ übernimmst du dabei zunächst von einer Stimmgabel und stimmst folglich zuerst die A-Saite. Dann greifst du einfach auf der soeben gestimmten A-Saite die Grundtöne der anderen Saiten und stimmst diese auf ihren jeweiligen Grundton ein.

Parallel zum Kauf einer Gitarre solltest du dir auch Zubehör zulegen, insbesondere  ein Stimmgerät nebst mehreren Plektren sowie Ersatzsaiten und eine Saitenkurbel sind eigentlich unverzichtbar für jeden Gitaristen.

Das musst du dir merken zum Thema Gitarrensaiten

Mit dem Kauf einer Gitarre musst du dich auch für passende Gitarrensaiten entscheiden. Gerade Einsteigern fällt das oftmals schwer, da es eine breit gefächerte Auswahl unterschiedlichster Gitarrensaiten, Saitenstärken und Materialien gibt. Grundsätzlich existieren für jeden Gitarrentyp, jeden Spielstil und jeden Korpus die passenden Saiten, seien es nun

Einsteigern rate ich zu einer leichteren Saitenstärke. So gelingen die ersten Spieltechniken einfacher und die Finger können sich an die ungewohnte Belastung gewöhnen. Sinnvoll ist es immer, gleich einen kompletten Gitarrensaitensatz aus Stahl, Nickel, Nylon oder mit einer Bronze-Legierung zu kaufen. Für 12-Saiter, Bassgitarre, Banjo oder andere Zupfinstrumente benötigst du spezielle Saiten, die du ebenfalls bei uns findest. Mittlerweile gibt es ein sehr umfangreiches Angebot an Gitarrensaiten, um die individuellen Ansprüche auch der unterschiedlichsten und anspruchsvollsten Gitarristen zu deren vollsten Zufriedenheit zu erfüllen.

Kaufe zusammen mit deinem Saiteninstrument auch die passenden Gitarrensaiten, ziehe sie selber auf und wechsele sie auch selber, denn so verfahren die allermeisten Gitarrenprofis. Wir wünschen dir in unserem Portal jede Menge Spaß und Unterhaltung. Unsere zahlreichen Ratgeber und ausführlichen Anleitungen erklären, wie du Gitarrensaiten aussuchen, wechseln, stimmen und pflegen kannst. Bei Fragen stehen wir natürlich Rede und Antwort, damit du schon bald den passenden Satz Gitarrensaiten in den Händen hältst.

Welches Instrument spielst Du?

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